Dienstag, 5. August 2014

Nachlese

Trotz aller schlechten Nachrichten über Air Namibia in den letzten 2 Wochen ging alles glatt. Flug pünktlich, online einchecken problemlos,  nur eine Horde holländischer Heuschrecken störte die Ruhe - Jugendliche, die alle freien Plätze im nicht ausgebuchten Flieger besetzten, bevor man Gelegenheit alle sich selbst etwas auszubreiten im die Nacht bequemer zu verbringen (z.T. je 1 Junge = 4 Plätze) und dann erst mal Party machten, bis die anderen Reisenden etwas sagten. Vielleicht hätten die Flugbegleiter da mal etwas ordnend eingreifen sollen, aber die waren da wohl überfordert. Zum Glück schlief dann in der Nacht der größte Teil von ihnen (lang ausgestreckt auf mehreren Plätze, aber wenigstens hielten sie die Klappe).
Rückblickend ist das aber nur ein kleiner Makel, weil alles andere bei der Reise besser war als erwartet.

Highlights (Internetlinks siehe erste Seite des Blogs):

Anib Campsite und Lodge mit tollen Pirschfahrten.

Garas Park Campsite, toller Ort für Leute, die nicht viel Wert auf Comfort legen. Ich würde jederzeit wieder dorthin fahren. Supernette Inhaberin, die gleichzeitig Künstlerin der Skulpturen ist. Schön als Zwischenübernachtung von Windhoek oder Anib zum Fishriver-Canyon.

Hobas Restcamp, direkt am Fishriver Canyon.

Sossus Oasis Camp vor dem Parkeingang Sossusvlei. Ballonflug, teuer, aber toll.

Solitaire Guest Farm. Super, sowohl die Lodge, als auch das Camp. Liegt direkt neben der Lodge. Super auch das Buffet am Abend. Sehr interessante Pirschfahrt, um Geparden zu sehen.

Namib Guesthouse in Swakopmund. Schöne Zimmer, gutes Frühstück, sehr nette Inhaberin, die bei allen Fragen und Problemen hilft. 10 Minuten zu Lokalen abends, aber wir waren zu viert und fühlten uns nie unsicher.

Waterberg Wildernis Campsite. Gute Alternative zum staatlichen Camp. Gute Pirschfahrt und geführte Wanderung. Wildernislodge liegt traumhaft. Achtung: Camp hat zwar eigene Waschräume pro Stellplatz, aber keinen Strom - dafür einen sagenhaften ungestörten Sternenhimmel.

Onkoshi Lodge, gehört auch dem NWR, ist aber luxuriöser als die anderen staatlichen Camps. Liegt traumhaft, hat aber kein Wasserloch. Dafür gute Pirschfahrt.

Okonjima (Home of Africat). Superluxuscampsite, sehr informative Fahrten, Geparden, Leoparden in riesigem Gelände. Schöne Lodge. Alles etwas teurer als im restlichen Land, kommt aber auch den Tieren zu Gute.

Tamboti Guesthouse, Windhoek. Supernette Inhaber, Transfer zum Flughafen, gutes Frühstück. Pool. 10 Minuten Weg zu Lokalen in der Stadt. Zu mehreren Leuten aber kein Problem. Sonst Taxi zurück nehmen.

TIPPS:
Nicht zu empfehlen: Acacia Campsite in Otjiwarongo. Schmutzig, ständig bettelnde Katzen und Ziegen machen das Abendessen zum Problem. Pool verdeckt. Kakerlaken in der Spülküche. Inhaber sehr unfreundlich - hat uns mitten in der Nacht geweckt, weil er plötzlich das Geld für den Stellplatz doch sofort wollte.

Windhoek Trickgauner wollen 1 Euro tauschen - während man Geld rauskramt, um 14 NAD zu suchen, vertauschen sie den Euro in 1 NAD. Der Rest der Jungs schaute derweil interessiert auf die Geldbörse. Bei achtlosen Leuten ist sie dann wahrscheinlich auch weg. (Wie auch in deutschen Großstädten muss man die Augen aufhalten).

Parkboys vor Supermärkten (gelbe Westen) bezahlt man besser erst, wenn man zurück kommt - sonst ist der Aufpasser weg. Vorher sagen, dass er aufpassen soll und dann etwas bekommt (5 NAD). Aber bezahlen sollte man wirklich - das ist dort so üblich.

Waschen: Auf Campingplätzen kaum möglich. In Gästehäusern und Hotels Waschdienst  in Anspruch nehmen. Wenn man selbst zur Laundry geht, muss man die Wäsche auch abgeben - kostet unwesentlich weniger als der Wäschedienst und man spart Zeit.

Einkaufen: In allen Städten gibt es Supermärkte (Spar), die fast alles haben. Lebensmittel sehr preiswert. Es lohnt nicht, Sachen mitzunehmen. Sehr gutes Wild zum Grillen (Game), besser als Rind und Schwein. Es gibt auch Grillkohle und Grillanzünder für die, die es mit Feuerholz allein nicht schaffen. Meist kann man zusätzlich ein Lagerfeuer machen, weil die Campsites riesig sind.

Tanken: Meist nur mit Bargeld möglich. Geldautomaten stehen aber fast an allen Supermärkten und Tankstellen. EC-Karte, Visa und Mastercard. Gebühren unterschiedlich - zu Hause nachfragen.
Man bekommt an einem Automaten nur 1500 NAD auf einmal (etwas über 100 Euro).

Bezahlen in großen Supermärkten, Lokalen und Hotels auch mit Kreditkarte - sie bringen das Gerät zum Kunden, man muss nicht die Karte abgeben.

Erfahrungen mit Bobo Cars:
Abwicklungen, Übernahme, Umgang mit Reklamationen und Schadensmeldungen sehr gut, fair und ohne Diskussionen. Der DJ ist wirklich sehr klein, nur für Leute mit wenig Gepäck (2 mittlere Reisetaschen). Koffer man in die Schublade packen und im Depot lassen - aber auch dort wenig Platz. Die Sachen stauben sehr voll und das Auto ist toplastig - auf groben Unebenheiten schwankt es. Für lange Pisten nicht wirklich geeignet. Zeltbedienung sehr einfach, gut durchdacht.
Der Fun ist ein guter Kompromiss zwischen Bequemlichkeit und Funktion. Sieht nicht so cool aus wie die richtigen Allradwagen, kommt aber fast überall problemlos hin - tiefe Sandkiste bei Deadvlei haben wir nicht getestet.
Wenn alles funktioniert ist er sehr bequem. Toilette innen ist manchmal ungeheuer praktisch - vor allem nachts. An sehr kalten Abenden konnten wir auch zu viert noch ganz bequem innen sitzen. Kocher für Kaffeewasser morgens auch super. Selbst Gemüse kochen abends ging gut - so lange der Lüfter ging. Aber der hat sich, genau wie die übrige Bordelektronik nach 2 Wochen verabschiedet (d.h. kein Licht, keine Wasserpumpe im Wasserbecken und Toilette). Zum Glück funktionierte der Kühlschrank noch. Die Bettkonstruktion müsste dringend verstärkt werden - nach 1 Woche brach der vordere Teil immer raus. Das Bett selbst fanden wir sehr gemütlich.
Im Inneren ist viel Platz für 2 Koffer und diverse Kleinteile. Sehr gute Schranklösungen mit Reißverschluss.
Im Inneren gibt es eine deutsche Steckdose und eine namibische. Adapter bei Amazon bestellen oder in Windhoek in vielen Läden zu kaufen.
Zur Bordausrüstung gehört auch ein Heizlüfter für eisige Frühstunden.
In der Fahrerkabine ist nicht viel Platz für Tagesrucksack und Fotoausrüstung - Im Etosha Park, wo man nicht aussteigen darf ein Nachteil, denn es gibt keine Verbindung nach hinten.
Achtung auf Parkplätzen - z. B. beim Supermarkt - unter viele Einfahrtstore passt man nicht durch und muss außerhalb parken. Ebenso auf Campsites - die Bäume sind oft niedriger.




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